Frage: Welche Verhütungsmethoden nutzt du (und/oder dein/e Partner/in) am häufigsten?
Die Resultate der Umfrage zeigen deutlich, dass das Kondom das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel ist. Sowohl Frauen als auch Männer greifen am liebsten darauf zurück. Ein möglicher Grund dafür ist, dass viele Frauen keine zusätzliche Verhütung anwenden, wenn der Mann ein Kondom benutzt. Ausserdem sind Kondome leicht erhältlich, einfach in der Anwendung und schützen nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Besonders für Paare oder Singles mit wechselnden Partnern ist diese Methode deshalb sehr attraktiv.
Ein grosser Teil der Befragten gab an, derzeit gar nicht zu verhüten. Das kann verschiedene Gründe haben, wie ein Verzicht auf Geschlechtsverkehr oder eine bewusste Entscheidung nicht zu verhüten, vielleicht wegen eines Kinderwunsches.
Nach dem Kondom ist die Antibabypille die am häufigsten genutzte hormonelle Verhütungsmethode. Sie gilt als sehr zuverlässig und wird von vielen jungen Frauen verwendet. An dritter Stelle folgt die Hormonspirale, die vor allem wegen ihrer langanhaltenden Wirkung attraktiv ist.
Seltener werden das Hormonpflaster, das Hormonimplantat, der Hormonring und die natürliche Planung genutzt. Auch die Sterilisation, welche eine dauerhafte Verhütung bietet, wird eher selten gewählt. Weil diese Verhütung eine Operation erfordert und nur sehr schwer rückgängig zu machen ist, wird sie meist erst in späteren Lebensphasen in Betracht gezogen. Laut der Umfrage sind die Pille und das Kondom nach wie vor die beliebtesten Verhütungsmethoden.
Frage: Was wäre dir bei der Wahl einer Verhütungsmethode am wichtigsten?
Anhand dieser Grafik lässt sich erkennen, dass den meisten Frauen, wie auch den Männern die Sicherheit der Verhütungsmethode am wichtigsten ist. An zweiter Stelle steht der Wunsch nach keinen oder nur wenigen Nebenwirkungen. Erst danach folgt das Bedürfnis, hormonfrei zu verhüten. Auf dem vierten Platz folgt die einfache Anwendung und erst an letzter Stelle werden günstige Kosten genannt.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Befragten bereit sind, für eine zuverlässige und gut verträgliche Verhütungsmethode höhere Kosten in Kauf zu nehmen. Selbst eine etwas aufwendigere Anwendung stellt für sie kein Hindernis dar.
Frage: Woher hast du dein Wissen über Verhütung?
Die meisten Frauen beziehen ihr Wissen über Verhütung vor allem durch ihren Arzt oder ihre Ärztin. An zweiter Stelle folgen Freunde und Familie, dicht gefolgt vom Sexualkundeunterricht in der Schule. Zuletzt nennen viele Frauen auch Quellen wie das Internet und die sozialen Medien, aber auch eigene Erfahrungen. Auffällig ist, dass Frauen deutlich häufiger gynäkologische, als Männer urologische Praxen aufsuchen. Denn bei den Männern wiederum steht der Austausch mit Fachpersonen an letzter Stelle. Ihr Wissen über Verhütung stammt vor allem aus dem Sexualkundeunterricht in der Schule und dem Internet. Danach folgen Freunde und Familie, sowie eigene Erfahrungen.
Frage: Wie gut fühlst du dich über Verhütung, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen informiert?
Die Umfrage zeigt, dass sich die meisten Befragten gut über Verhütung, Nebenwirkungen und Langzeitfolgen informiert fühlen. Bei den Frauen gaben 38% an, sich gut informiert zu fühlen, bei den Männern sogar 50%. Die Frauen schätzen ihren Wissensstand ebenfalls etwas kritischer ein als die Männer. Während 36% der Frauen sich mässig informiert fühlen, sind es bei den Männern nur 27%. Insgesamt fühlen sich Männer etwas besser über das Thema Verhütung informiert als Frauen.
Frage: Findest du, dass das Thema Verhütung in der Schule ausreichend thematisiert wird?
Laut den Ergebnissen der Umfrage sind die meisten Befragten der Meinung, dass das Thema Verhütung in der Schule nicht ausreichend behandelt wird. 42% der Frauen und 43% der Männer antworteten, dass es eher unzureichend und nur 8% der Frauen und 3% der Männer finden, dass das Thema ausreichend thematisiert wird. Das Ergebnis belegt, dass sowohl Frauen als auch Männer sich mehr Aufklärung zum Thema Verhütung in der Schule wünschen.
Frage: Wer beeinflusst dich bei der Wahl einer Verhütungsmethode am meisten?
Bei den Frauen zeigt sich deutlich, dass sie bei der Wahl einer Verhütungsmethode stark von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin beeinflusst werden. Bei den Männern hingegen hat die Partnerin oder der Partner den grössten Einfluss. Bei den Frauen folgen die Partner jedoch erst an zweiter Stelle. Viele Befragte, besonders Frauen, gaben an, sich bei ihrer Entscheidung von niemandem beeinflussen zu lassen.
Nur wenige berichten von Einfluss durch Freunde oder Familie und noch seltener spielen das Internet, soziale Medien oder Aufklärung in der Schule eine Rolle.
Frage: Wie stehst du persönlich zu hormoneller Verhütung?
12% der Frauen sind von hormoneller Verhütung überzeugt. Bei den Männern hingegen scheint keiner überzeugt zu sein. Bei den Frauen sind sich 34% und bei den Männern 30% unsicher, wie sie zu dieser Methode stehen. Besorgt über sind 20% der Frauen und 10% der Männer. Ausserdem sind 12% der Frauen und 27% der Männer von dieser Verhütung nicht überzeugt.
Schlussfolgernd fühlt sich der grösste Teil beider Geschlechter unsicher oder zu wenig informiert in Bezug auf hormonelle Verhütung.
Frage: Glaubst du, dass hormonelle Verhütungsmittel gesundheitliche Risiken bergen können?
Der grösste Teil der Befragten ist der Ansicht, dass hormonelle Verhütungsmittel gesundheitliche Risiken bergen können. Bei den Frauen glauben 44% und bei den Männern 33%, dass diese Art von Verhütung auf jeden Fall Risiken mit sich bringt. Weitere 28% der Frauen und 43% der Männer tendieren dazu zu glauben, dass hormonelle Verhütungsmittel gesundheitliche Risiken bergen können, während 20% der Frauen und 17% der Männer dies eher nicht so sehen. Lediglich 8% der Frauen und 7% der Männer sind überzeugt, dass kaum oder keine Risiken bestehen.
Frage: Wenn ja, welche Risiken fallen dir spontan ein?
Bei der spontanen Nennung möglicher gesundheitlicher Risiken hormoneller Verhütung wurden von den Frauen am häufigsten Thrombosen, ein erhöhtes Krebsrisiko, Depressionen und Bluthochdruck genannt. Seltener erwähnten sie insbesondere das Risiko auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs, Migräne, eine Belastung der Leber, das Schlaganfallrisiko sowie Herz- und Kreislaufprobleme.
Auch die Männer nannten am häufigsten ein erhöhtes Krebsrisiko, insbesondere auf Gebärmutterhalskrebs. Seltener zählten sie das Thromboserisiko, eine mögliche Schwächung des Immunsystems, Migräne sowie Herz- und Kreislaufprobleme auf.
Diese Antworten zeigen, dass sowohl Frauen als auch Männer hormonelle Verhütungsmittel mit gesundheitlichen Risiken verbinden. Besonders häufig werden von beiden Geschlechtern psychische und körperliche Effekte wie Depressionen, Thrombosen und ein erhöhtes Krebsrisiko genannt.
Frage: Hast du während der Anwendung von hormoneller Verhütung Nebenwirkungen bemerkt?
Die meisten Frauen berichten über körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Übelkeit während der Anwendung von hormonellen Verhütungsmethoden. Ebenfalls häufig genannt werden Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen. Etwas seltener bemerkten die befragten Frauen Zyklusveränderungen, Hautveränderungen oder Menstruationsbeschwerden.
Nur wenige Frauen gaben an, keine Nebenwirkungen bemerkt zu haben.
Die Angaben der Männer beziehen sich darauf, welche Veränderungen oder Nebenwirkungen sie bei ihren Partnern oder Bekannten beobachtet haben.
Von den Männern werden vor allem Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen oder gar keine Nebenwirkungen genannt. Nur ein kleiner Teil der Männer gab an, körperliche Beschwerden, Menstruationsbeschwerden, Zyklusveränderungen oder Hautveränderungen bei der hormonell verhütenden Person beobachtet zu haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Nebenwirkungen oder Veränderungen durch hormonelle Verhütung von den betroffenen Frauen selbst deutlich häufiger wahrgenommen werden als von ihren Partnern oder Bekannten.
Frage: Würdest du dich wieder für eine hormonelle Verhütungsmethode entscheiden?
Bei den Frauen würden sich 26% wieder für eine hormonelle Verhütungsmethode entscheiden, bei den Männern hingegen lediglich 13%. 32% der Frauen und 40% der Männer sind sich unsicher, ob sie erneut eine hormonelle Verhütung wählen würden, während sich 18% der Frauen und 17% der Männer dagegen entscheiden würden. Die Grafik zeigt somit, dass der grösste Teil der Befragten sich bei der erneuten Wahl einer hormonellen Verhütungsmethode unsicher ist.
Frage: Findest du, dass über Nebenwirkungen und Langzeitfolgen hormoneller Verhütung offen genug gesprochen wird?
Die wenigsten Männer und Frauen sind der Meinung, dass über Nebenwirkungen und Langzeitfolgen hormoneller Verhütung offen genug gesprochen wird. Während lediglich 12% der Frauen und 17% der Männer finden, dass diese Themen eher ausreichend behandelt werden, sind 60% der Frauen und 50% der Männer der Ansicht, dass sie eher unzureichend thematisiert werden. Zudem geben 26% der Frauen und 30% der Männer an, dass Auswirkungen hormoneller Verhütung nicht genug kommuniziert werden. Das Ergebnis zeigt, dass mehr über Nebenwirkungen und Langzeitfolgen hormoneller Verhütung informiert und aufgeklärt werden muss.
Fazit zur Umfrage
Die meisten Teilnehmenden verhüten mit der Antibabypille oder dem Kondom. Denn die Sicherheit und Verträglichkeit einer Verhütungsmethode stehen für Frauen wie auch für Männer an erster Stelle. Mich überrascht, dass viele sogar bereit wären, für eine zuverlässige und gut verträgliche Methode höhere Kosten in Kauf zu nehmen.
Bei der Wahl einer Verhütungsmethode lassen sich die Frauen am stärksten durch ihren Arzt oder ihre Ärztin beeinflussen, während die Partner ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Die Männer nennen wiederum ihre Partner als grössten Einfluss an erster Stelle. Auch das Wissen über Verhütung beziehen die Frauen hauptsächlich von Fachpersonen, Freunden und Familie wie auch aus dem Sexualkundeunterricht. Bei den Männern hingegen spielen die Aufklärung in der Schule, das Internet und die sozialen Medien die bedeutendste Rolle.
Auch wenn der Sexualkundeunterricht als eine der wichtigsten Informationsquellen gewählt wurde, sind viele der Meinung, dass das Thema Verhütung in der Schule unzureichend behandelt und generell zu wenig offen über Nebenwirkungen und Langzeitfolgen von hormoneller Verhütung gesprochen wird.
Ebenfalls zeigt sich, dass Männer eher kritischer zu hormoneller Verhütung stehen, als die Frauen. Während über ein Zehntel der Frauen von dieser Verhütung überzeugt ist, trifft dies auf keinen der befragten Männer zu. Zudem ist fast ein Drittel der Männer nicht davon überzeugt, während es bei den Frauen nur etwas mehr als ein Zehntel sind. Der grösste Teil beider Geschlechter fühlt sich jedoch unsicher oder zu wenig über dieses Thema informiert.
Ausserdem glauben beide Geschlechter, dass hormonelle Verhütungsmittel gesundheitliche Risiken bergen können. Am häufigsten wurden Thrombosen, ein erhöhtes Krebsrisiko, Depressionen und Bluthochdruck genannt. Bei dem Risiko auf Krebs wurden besonders das Brustkrebs- und Gebärmutterhalskrebsrisiko erwähnt.
Die meisten Frauen haben bei der Anwendung von hormoneller Verhütung körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Übelkeit bemerkt. Auch Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen und Zyklusveränderungen wurden genannt. Von den Männern hingegen wurden weniger Nebenwirkungen wahrgenommen als von den betroffenen Frauen selbst. Die Männer nannten am häufigsten Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen oder dass sie gar keine Nebenwirkungen bemerkten.
Bei der erneuten Wahl einer hormonellen Verhütungsmethode zeigen sich viele Befragte unentschlossen. Dennoch würden mehr Frauen als Männer wieder zu dieser Art Verhütung greifen. Insgesamt zeigen mir die Ergebnisse der Umfrage, dass meine Mitmenschen ähnliche Unsicherheiten oder Bedenken haben, wie ich. Gleichzeitig wird deutlich, dass ein allgemeiner Informationsmangel besteht.
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